Einleitung
Ein Pflegeservice-Assistent bzw. eine Pflegeservice-Assistentin ist eine qualifizierte Hilfskraft im Pflegebereich. In dieser Rolle unterstützt man examinierte Pflegekräfte bei der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Was bedeutet das genau? Pflegeservice-Assistenten begleiten ältere und kranke Menschen im Alltag, helfen bei der Grundpflege (z. B. beim Waschen, Anziehen, Essenreichen) und übernehmen betreuende Aufgaben. Sie sind eine wichtige Verbindung zwischen den Pflegebedürftigen und dem Fachpersonal: Mit Empathie, praktischer Tatkraft und grundlegendem pflegerischem Wissen tragen sie zu einer höheren Lebensqualität der Patienten bei.
Die Aufgaben in diesem Beruf sind vielseitig. Typischerweise hilft man Bewohnern eines Pflegeheims oder Patienten zu Hause bei alltäglichen Verrichtungen, sorgt für Sauberkeit und Ordnung im Umfeld der Pflegebedürftigen und leistet gesellschaftliche Betreuung (etwa Gespräche führen, gemeinsame Aktivitäten planen oder einfach zuhören und da sein). Auch die Beobachtung des Gesundheitszustands und das Weitergeben wichtiger Informationen an das Pflegefachpersonal gehören dazu. Pflegeservice-Assistenten dürfen nach Anweisung bestimmte einfachere pflegerische oder medizinische Tätigkeiten durchführen – zum Beispiel Messen von Blutdruck oder Puls, Hilfe bei Mobilisationsübungen oder das Anreichen von Mahlzeiten. Dadurch entlasten sie die Pflegefachkräfte und stellen sicher, dass jeder Patient genug Aufmerksamkeit und Versorgung erhält.
Warum ist diese Weiterbildung sinnvoll? Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen wächst der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal rasant. Die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten/-in vermittelt wichtiges Grundwissen und praktische Fertigkeiten, um in der Pflege professionell mitzuarbeiten. Für Quereinsteiger oder Pflegehilfskräfte ohne formalen Abschluss ist sie ein schneller Weg, um eine anerkannte Qualifikation zu erlangen und die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Außerdem profitiert man persönlich: Wer gern mit Menschen arbeitet und helfen möchte, findet in diesem Berufsfeld eine erfüllende Aufgabe mit Sinn. Die Weiterbildung schafft also eine Win-win-Situation – für die Teilnehmenden, die sich neue Karriereperspektiven eröffnen, und für das Gesundheitswesen, das dringend engagierte Helfer braucht.
Etappen der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum/zur Pflegeservice-Assistenten/-in ist systematisch in verschiedene Module und Phasen gegliedert. Sie umfasst sowohl theoretische Schulungsblöcke als auch praktische Einsätze, damit die Teilnehmer*innen umfassend auf den Berufsalltag vorbereitet werden.
Theoretische Module: In der Theorie werden alle wichtigen Grundkenntnisse für die Pflege vermittelt. Dazu gehören unter anderem:
- Grundlagen der Gesundheits- und Krankenpflege: Anatomie/Physiologie in Grundzügen, Körperpflege, Lagerung und Mobilisierung von Patienten, Prophylaxen (z. B. gegen Wundliegen), Umgang mit Hilfsmitteln.
- Delegierbare Behandlungspflege: Erlernen von einfachen medizinischen Tätigkeiten, die von Pflegefachkräften übertragen werden dürfen. Dazu zählen z. B. Messen von Vitalwerten, einfache Wundversorgung, Verabreichung von vom Arzt vorbereiteten Medikamenten oder das Anlegen von Verbänden unter Aufsicht. (Die genaue Befugnis kann je nach Kurs und Bundesland variieren.)
- Pädagogisch-psychologische Grundlagen & Kommunikation: Hier lernt man den einfühlsamen Umgang mit Pflegebedürftigen. Themen sind z. B. Gesprächsführung, Verständigung mit dementen oder verwirrten Menschen, Grundkenntnisse der Gerontopsychologie und wie man eine vertrauensvolle Beziehung aufbaut.
- Betreuungsarbeit und Aktivierung: Speziell für den Umgang mit demenziell veränderten Menschen und zur Alltagsgestaltung. Man lernt Beschäftigungsangebote zu planen (z. B. Spiele, Basteln, Musikhören, Spazierengehen), Biografiearbeit, sowie Grundlagen der Validierung und des empathischen Begleitens im Alltag. Dieses Modul bereitet oft auf die anerkannte Rolle der Betreuungskraft nach § 43b, 53c SGB XI vor.
- Grundlagen der Pflege bei speziellen Bedarfen: Einführung in besondere Bereiche wie Demenz, Gerontopsychiatrie (psychische Erkrankungen im Alter), Palliativpflege und Hospizbegleitung (Umgang mit sterbenden Menschen und Trauerbegleitung). Dadurch erhält man Sensibilität für die Bedürfnisse schwerkranker und sterbender Patienten und ihrer Angehörigen.
- Hauswirtschaft und Ernährungslehre: Pflege geht oft Hand in Hand mit Hauswirtschaft. In diesem Teil lernt man, wie man eine gesunde Ernährung im Pflegealltag unterstützt (Diäten, Kostformen) und wie man den Haushalt eines Pflegebedürftigen organisiert – z. B. Einkaufen, Kochen einfacher Mahlzeiten, Wäschepflege und Reinigung mit Blick auf Hygiene.
- Hygiene und Versorgung: Strikte Hygienestandards sind in der Pflege unerlässlich. Vermittelt werden die richtigen Maßnahmen zur Desinfektion, zum Infektionsschutz (inkl. aktueller Vorschriften, z. B. MRSA-Prophylaxe) und allgemeine Sauberkeit im Pflegebetrieb. Oft erhält man auch eine Hygieneschulung nach DIN-Norm, was später im Beruf wichtig ist.
- Rechtliche und organisatorische Grundlagen: Einführung in die Rahmenbedingungen des Gesundheits- und Sozialsystems. Themen wie Schweigepflicht, Dokumentation in der Pflege, Datenschutz, Haftungsfragen, Arbeitsabläufe in Pflegeeinrichtungen und Qualitätsmanagement werden besprochen. Die Teilnehmer lernen, Pflegedokumentationen korrekt zu führen und die relevanten Gesetze (z. B. Pflegeversicherungsgesetz, Arbeitsschutz) in Grundzügen kennen.
- Erste Hilfe Kurs: Fast immer beinhaltet die Weiterbildung auch einen Erste-Hilfe-Lehrgang, um im Notfall richtig reagieren zu können. Daraus resultiert ein Erste-Hilfe-Schein, der z. B. für den Führerschein und viele Arbeitgebernachweise gültig ist.
- Bewegungslehre und Kinästhetik: Hier lernt man, wie man Patienten rücken- und gelenkschonend bewegt oder umlagert und wie man die Mobilität der Pflegebedürftigen fördert. Ein Kinästhetik-Grundkurs schult die körpergerechte Bewegungstechnik, was sowohl für den Patientenkomfort als auch zur Vorbeugung eigener Gesundheitsschäden wichtig ist.
- Bewerbungs- und EDV-Training: Einige Weiterbildungsanbieter ergänzen das Programm mit Trainingseinheiten, die auf den Jobeinstieg vorbereiten. Dazu zählen das Schreiben von Bewerbungen, Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche sowie Grundlagen in der EDV (z. B. einfache Textverarbeitung oder Nutzung von Pflegesoftware).
Diese theoretischen Inhalte werden meist in Unterrichtsform vermittelt – sei es klassisch im Präsenzunterricht oder teils auch online im virtuellen Klassenzimmer, je nach Bildungsträger. Der Unterricht ist praxisnah gestaltet, oft durch Pflegefachkräfte als Dozenten, Fallbeispiele, Gruppenarbeiten und praktische Übungen (z. B. das Üben von Lagerungstechniken an Pflegepuppen).
Praktische Phase: Genauso wichtig wie die Theorie ist der Praxisteil der Weiterbildung. In der Regel absolvieren die Teilnehmer ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung, um das Gelernte anzuwenden und Erfahrungen im echten Pflegealltag zu sammeln. Dieses Praktikum kann stattfinden in:
- Altenpflegeheimen oder Seniorenresidenzen (stationäre Langzeitpflege),
- Krankenhäusern oder Reha-Kliniken (hier meist auf Stationshilfs-Niveau in der Grundpflege),
- Ambulanten Pflegediensten oder Tagespflegeeinrichtungen, wo man Patienten zu Hause betreut oder tagsüber beschäftigt.
Die praktische Ausbildungsphase dauert je nach Kurs mehrere Wochen bis Monate (häufig etwa 2–3 Monate Vollzeit entsprechend rund 8–12 Wochen oder in Teilzeit entsprechend länger). Während dieser Zeit werden die Teilnehmer von Praxisanleitern betreut – erfahrenen Pflegekräften, die Anleitung und Feedback geben. Man durchläuft alle typischen Tätigkeiten einer Pflegehilfskraft: von der Morgenpflege über Mahlzeitenbetreuung bis zur Freizeitgestaltung und einfachen medizinischen Aufgaben unter Aufsicht. Dieser Praxisteil ist enorm wertvoll, um Sicherheit im Umgang mit den Pflegebedürftigen zu gewinnen und die eigene Eignung für den Beruf zu festigen. Viele Teilnehmer knüpfen im Praktikum auch bereits Kontakte zu möglichen Arbeitgebern.
Dauer der Weiterbildung: Die Gesamtdauer der Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten/-in variiert je nach Anbieter und Unterrichtsmodell. Im Vollzeit-Modus ist die Qualifizierung oft in 3 bis 6 Monaten zu schaffen. Typisch sind z. B. etwa 12 Wochen theoretischer Unterricht und etwa 8–12 Wochen Praktikum. Einige Kurse, die sehr intensiv sind, können auch kompakt in ca. 3 Monaten alles vermitteln.
Häufig wird die Weiterbildung jedoch berufsbegleitend oder in Teilzeit angeboten, um z. B. Alleinerziehenden oder Menschen mit anderen Verpflichtungen die Teilnahme zu ermöglichen. In Teilzeit erstreckt sich der Kurs dann auf 6 bis 12 Monate. Beispielsweise findet der Unterricht dann an einigen Abenden pro Woche oder ganztägig an 2–3 Tagen pro Woche statt, sodass man nebenbei noch Familie oder einen Teilzeitjob managen kann. Ein Beispiel: Zwei Abende die Woche Unterricht über 10 Monate plus ein Blockpraktikum von mehreren Wochen. Ein anderes Modell: Unterricht jeden Vormittag halbtags über 6 Monate, dann anschließend ein 3-monatiges Vollzeitpraktikum.
Wichtig ist, dass die Gesamtstundenzahl am Ende ausreicht, um die Lerninhalte abzudecken. Üblich sind insgesamt 400–500 Unterrichtsstunden, wovon rund 250–350 Stunden auf Theorie entfallen und 100–200 Stunden auf die Praxis. Je nach Kurs kann das leicht abweichen. Abschließen tut die Weiterbildung in der Regel mit einer Prüfung (mündlich, praktisch und/oder schriftlich je nach Konzept) sowie der Ausgabe eines Zertifikats.
Kosten und Fördermöglichkeiten
Die Kosten für die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten/-in können je nach Bildungseinrichtung, Region und Umfang der Ausbildung variieren. In vielen Fällen bewegen sich die Gebühren im Bereich von ca. 1.500 bis 2.500 Euro. Diese Summe beinhaltet meist das Lehrmaterial und die Prüfungsgebühren. Einige Anbieter kalkulieren nach Unterrichtsstunden (z. B. eine bestimmte Summe pro 100 Stunden). Zum Beispiel könnte ein intensiver Kurs von 3 Monaten etwa 1.800 € kosten, während ein längerer Kurs mit zusätzlichen Modulen auch teurer sein kann. Es lohnt sich, bei verschiedenen Schulen und Trägern die Preise zu vergleichen. Gelegentlich gibt es Rabatte für Selbstzahler oder Ratenzahlungsmodelle, die die finanzielle Belastung strecken.
Gute Nachricht: Man muss die Kosten häufig nicht vollständig selbst tragen. Es gibt in Deutschland mehrere Fördermöglichkeiten, um die Finanzierung der Weiterbildung zu erleichtern oder sogar komplett abzudecken:
- Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit / Jobcenter: Wenn man arbeitssuchend gemeldet ist oder von Arbeitslosigkeit bedroht, kann man unter bestimmten Voraussetzungen einen Bildungsgutschein erhalten. Ist die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten von der Arbeitsagentur als förderfähig anerkannt (was häufig der Fall ist, da Pflegekräfte gesucht sind), übernimmt die Agentur für Arbeit bzw. das Jobcenter die Kursgebühren zu 100%. Auch Kosten für Lehrmaterial, Prüfungen und manchmal Fahrtkosten zum Kursort können inkludiert sein. Wichtig: Vor Kursbeginn muss der Bildungsgutschein beantragt und bewilligt werden.
- Qualifizierungschancengesetz (WeGebAU): Dieses Programm richtet sich an Beschäftigte, die bereits in Arbeit sind, aber eine Weiterbildung benötigen, um langfristig beschäftigungsfähig zu bleiben. Besonders ältere Arbeitnehmer oder Menschen ohne Berufsabschluss profitieren davon. Wenn man also z. B. bereits als Pflegehilfskraft ohne Ausbildung in einem Pflegeheim arbeitet, kann der Arbeitgeber gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit eine geförderte Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten für einen ermöglichen. Dabei werden je nach Unternehmensgröße und individueller Situation ein Großteil der Kosten vom Staat übernommen. Teilweise werden sogar Zuschüsse zum Arbeitsentgelt während der Weiterbildung gezahlt, damit der Lebensunterhalt gesichert ist. Das Qualifizierungschancengesetz ermöglicht es Unternehmen, ihre ungelernte Belegschaft zu qualifizieren, ohne dass die Mitarbeiter die Kosten schultern müssen.
- Rehabilitationsförderung (Deutsche Rentenversicherung / BG): Sollte man aus gesundheitlichen Gründen seinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können, finanziert häufig die Deutsche Rentenversicherung oder die Berufsgenossenschaft eine Umschulung bzw. Weiterbildung in ein neues Berufsfeld. Die Pflege bietet sich hier oft an. Im Rahmen solcher beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen kann die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten komplett übernommen werden. Man spricht dann von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Wichtig ist, dass ein Reha-Antrag gestellt und genehmigt wird. Die Rentenversicherung prüft dann, ob diese Qualifizierung passend ist, um die Arbeitsmarktperspektiven des Rehabilitanden zu verbessern.
- Sonstige Fördermöglichkeiten: In einigen Bundesländern gibt es zusätzliche Bildungsförderungen (z. B. Bildungsprämie, Landesprogramme) für berufliche Weiterbildung, von denen man profitieren kann. Auch der BFD (Berufsförderungsdienst der Bundeswehr) unterstützt ehemalige Zeitsoldaten bei zivilen Weiterbildungen finanziell – wer also aus der Bundeswehr in den Zivilberuf Pflege wechseln will, kann dort anklopfen. Zudem kann man bei Bedarf Bildungsurlaub beim Arbeitgeber beantragen, falls man die Weiterbildung in Vollzeit absolvieren will und bereits eine Stelle hat.
- Kostenübernahme durch Einrichtungen: Manche Pflegeeinrichtungen oder Sozialträger finanzieren die Weiterbildung für ihre (künftigen) Mitarbeiter, um sich qualifiziertes Personal zu sichern. Beispielsweise könnte ein Pflegeheim interessierten Quereinsteigern anbieten: „Mache die Weiterbildung zum Pflegeassistenten, wir übernehmen die Kosten, und du verpflichtest dich im Gegenzug, danach eine gewisse Zeit bei uns zu arbeiten.“ Solche Modelle sind nicht überall üblich, aber in Zeiten von Fachkräftemangel zunehmend zu finden. Es kann sich also lohnen, direkt bei potenziellen Arbeitgebern nachzufragen.
Zusammengefasst muss also niemand aus finanziellen Gründen auf die Weiterbildung verzichten. Wer motiviert ist, findet in der Regel eine Fördermöglichkeit. Wichtig ist, sich frühzeitig zu informieren und Anträge zu stellen, da Bewilligungsverfahren Zeit brauchen. Viele Bildungsanbieter beraten auch aktiv zu Finanzierungsthemen und helfen bei der Beantragung von Förderungen. So steht der Qualifizierung zur Pflegeservice-Assistentin auch finanziell nichts im Wege.
Profil eines Pflegeservice-Assistenten/-in
Anforderungsprofil und persönliche Eigenschaften: Erfolgreiche Pflegeservice-Assistenten bringen bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten mit. Einfühlungsvermögen (Empathie) steht an erster Stelle – man hat täglich mit Menschen zu tun, die auf Hilfe angewiesen sind, oft alt oder krank, manchmal verwirrt oder traurig. Die Fähigkeit, sich in ihre Lage hineinzuversetzen und geduldig auf sie einzugehen, ist essentiell. Daneben sollte man Freude am Kontakt mit Menschen haben und kommunikativ sein, denn ein offenes Ohr und ein freundliches Wort gehören zur Pflege dazu. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind ebenso wichtig: Pflegebedürftige verlassen sich auf die Hilfe des Assistenzpersonals bei lebenswichtigen Dingen, da darf nichts schlampig erledigt werden. Körperlich sollte man belastbar sein – der Beruf kann anstrengend sein, da man z. B. Menschen heben oder stützen muss, viel auf den Beinen ist und in Schichtdiensten arbeitet. Dabei helfen natürlich die erlernten Techniken (z. B. rückenschonendes Arbeiten), aber eine grundsätzliche körperliche Fitness und Stressresistenz sind vorteilhaft. Weiterhin braucht man Teamfähigkeit: In Pflegeeinrichtungen arbeitet man stets im Team mit Pflegefachkräften, Therapeuten und Ärzten zusammen. Ein Pflegeservice-Assistent muss Anweisungen der Fachkräfte zuverlässig umsetzen können, aber auch eigenständig beobachten und im Team Rückmeldung geben. Schließlich sind Sorgfalt und Beobachtungsgabe zu nennen – kleine Veränderungen im Zustand eines Patienten (z. B. Fieber, Hautrötungen, Stimmungsschwankungen) zu bemerken und weiterzuleiten, gehört zum Alltag. Wer diese persönlichen Voraussetzungen mitbringt, ist für die Tätigkeit gut geeignet.
Welche Qualifikationen werden in der Weiterbildung erworben? Am Ende der Weiterbildung erhält man in der Regel einen Träger-internen Abschluss als „Pflegeservice-Assistent/in“ in Form eines Zertifikats. Dieses bestätigt, dass man die Inhalte der Basisqualifikation in der Pflege erfolgreich gemeistert hat. Oftmals umfasst der Abschluss sogar mehrere Teil-Zertifikate, die in der Branche anerkannt sind. Dazu zählt insbesondere die Qualifikation als Betreuungskraft nach §§ 43b, 53c SGB XI (früher bekannt als § 87b). Mit diesem Zertifikat darf man offiziell in Einrichtungen der Altenhilfe als zusätzliche Betreuungsperson für demenzkranke und pflegebedürftige Menschen eingesetzt werden. Darüber hinaus erwirbt man meist einen Erste-Hilfe-Schein, einen Nachweis über Hygiene-Schulung (wichtig z. B. für Einstellungen in Kliniken oder Heimen) und manchmal einen Kinästhetik-Grundkurs-Schein. Einige Weiterbildungsträger verleihen zusätzlich ein Zertifikat über „Delegierbare Behandlungspflege nach SGB V“, welches bestätigt, dass man in bestimmte medizinische Assistenzaufgaben eingewiesen wurde. Diese zusätzlichen Qualifikationen erhöhen die Anerkennung des Abschlusses bei Arbeitgebern, da sie konkrete, standardisierte Fähigkeiten belegen.
Insgesamt wird durch die Weiterbildung das fachliche Profil geschärft: Man ist hinterher keine ungelerne Hilfskraft mehr, sondern besitzt fundiertes Basiswissen über Pflege, Betreuung und Versorgung. Zwar ersetzt die Qualifikation nicht die dreijährige Ausbildung einer examinierten Pflegefachkraft, aber sie ist deutlich mehr als nur ein kurzer Crashkurs. Absolventen können selbstbewusst auftreten, da sie wissen, warum bestimmte pflegerische Handlungen so und nicht anders durchgeführt werden, welche Risiken es gibt und wie man professionell reagiert. Diese Kompetenz wird im Arbeitsalltag spürbar – sowohl für die Pflegebedürftigen (die merken, dass da jemand geschult ist) als auch für die Kollegen (die sich darauf verlassen können, dass der Pflegeservice-Assistent weiß, was er tut).
Tätigkeiten nach der Weiterbildung: Welche konkreten Aufgaben darf man nun übernehmen? Grundsätzlich arbeitet ein Pflegeservice-Assistent immer unter der Anleitung einer examinierten Pflegefachkraft, aber innerhalb dieses Rahmens ziemlich eigenständig in der Grundpflege und Betreuung. Nach der Weiterbildung ist man befähigt, folgende Tätigkeiten auszuführen:
- Körperbezogene Pflegemaßnahmen: Unterstützung bei der täglichen Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden), beim An- und Auskleiden, bei Toilettengängen oder dem Wechseln von Inkontinenzmaterial. Außerdem Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen, beim Lagern (Positionswechsel, um Druckstellen vorzubeugen) und bei Bewegungsübungen. All das natürlich unter Einhaltung der gelernten Techniken und Hygienevorschriften, teils gemeinsam im Team oder auch mal allein verantwortlich bei einem zugeteilten Bewohner.
- Nahrungsaufnahme und Ernährung: Als Pflegeassistent/in reicht man Essen und Trinken an, bereitet leichte Mahlzeiten oder Zwischenmahlzeiten vor (gerade im ambulanten Bereich, z. B. Frühstück richten) und achtet darauf, dass der Patient genug trinkt. Bei Bedarf füttert man Personen, die sich selbst nicht mehr gut ernähren können. Auch die Dokumentation der Trinkmenge oder besonderen Kost (z. B. Diabeteskost) kann dazugehören.
- Haushaltsnahe Dienstleistungen: Vor allem im ambulanten Dienst, aber teils auch in stationären Wohngruppen, gehören hauswirtschaftliche Tätigkeiten zum Job. Nach der Weiterbildung weiß man, wie man eine Wohnung sauber hält (Staubwischen, Bodenreinigung, Lüften), Wäsche wäscht und bügelt, das Bett frisch bezieht und für eine gemütliche, sichere Umgebung sorgt. In Pflegeheimen sind hierfür oft Servicekräfte zuständig, aber Pflegeassistenten packen auch mit an, wenn nötig, um z. B. nach dem Essen aufzuräumen.
- Betreuung und soziale Begleitung: Hier kommt besonders die erworbene §43b/53c-Qualifikation zum Tragen. Man gestaltet den Alltag der Pflegebedürftigen aktiv mit – sei es durch gemeinsame Spiele, Basteln, Vorlesen, Spazierengehen oder einfach durch zwischenmenschliche Nähe und Gespräche. Pflegeservice-Assistenten begleiten Bewohner z. B. zu Gemeinschaftsaktivitäten im Heim, feiern Feste mit ihnen, oder gehen mit einem Patienten im Rollstuhl eine Runde an der frischen Luft. Gerade für dementiell erkrankte Menschen ist diese persönliche Zuwendung enorm wichtig. Nach der Weiterbildung ist man darauf vorbereitet, auch unruhige oder emotional schwierige Situationen (z. B. wenn ein Bewohner traurig oder aggressiv ist) ein Stück weit pädagogisch aufzufangen.
- Gesundheitsbeobachtung und einfache medizinische Hilfstätigkeiten: Man führt grundlegende Messungen durch (z. B. Temperatur, Blutdruck, Blutzucker mit entsprechendem Gerät, Puls, Atmung) und dokumentiert diese Werte oder meldet Auffälligkeiten weiter. Bei der Behandlungspflege darf ein Pflegeassistent ausgewählte Aufgaben übernehmen, wenn sie von einer Pflegefachkraft delegiert werden. Das kann zum Beispiel das Wechseln einfacher Wundverbände sein, das Verabreichen von vom Fachpersonal vorbereiteten Medikamenten oder Augentropfen, das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen, Hilfe beim Lagern von Katheterbeuteln etc. Wichtig: Man handelt hier immer im Auftrag; die Fachkraft trägt letztlich die Verantwortung, aber dank der Weiterbildung kann man solche Aufgaben fachgerecht ausführen.
- Dokumentation und organisatorische Aufgaben: Nach der Weiterbildung kennt man die Grundprinzipien der Pflegedokumentation. Das heißt, man kann z. B. im Bewohnerpflegebericht eintragen, was man gemacht hat und ob Besonderheiten auftraten. Auch das Führen von Checklisten (z. B. Trinkprotokoll, Lagerungsplan abhaken) gehört dazu. Organisatorisch hilft man vielleicht bei der Verteilung von Mahlzeiten, beim Aufnehmen neuer Bewohner (Zimmer vorbereiten) oder schlicht bei der Versorgung von Material (Handschuhe, Desinfektionsmittel auffüllen).
- Zusammenarbeit im Team: Als qualifizierte Assistenzkraft nimmt man auch an Teamsitzungen oder Übergaben teil, gibt dort seine Beobachtungen weiter und erhält Anweisungen für die nächsten Schritte. Durch die Weiterbildung kann man hier kompetent mitreden und versteht die Fachbegriffe, die im Alltag fallen.
Kurz gesagt: Nach der Weiterbildung darf und kann man alle nicht-invasiven, grundpflegerischen und betreuenden Tätigkeiten übernehmen, die in der Pflege anfallen, und leistet so einen unverzichtbaren Beitrag im Pflegealltag. Tätigkeiten, die medizinisch anspruchsvoller sind (z. B. Spritzen geben, Wundmanagement, Medikation planen) bleiben den examinierten Kräften vorbehalten, aber durch die Assistenz der Pflegeservice-Assistenten gewinnen die Fachkräfte mehr Zeit für diese anspruchsvollen Aufgaben. In vielen Einrichtungen sind Pflegeservice-Assistenten daher fester Bestandteil des Pflegeteams und arbeiten eigenverantwortlich in ihrem Aufgabenbereich.
Vorteile der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten/-in bietet zahlreiche Vorteile – sowohl aus Sicht der beruflichen Entwicklung als auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Hier die wichtigsten Pluspunkte auf einen Blick:
- Schneller Berufseinstieg: Im Vergleich zu einer vollständigen Berufsausbildung (die in der Pflege 3 Jahre dauert) ist diese Qualifikation in wenigen Monaten erlangt. Das erlaubt einen relativ schnellen Einstieg in ein neues Berufsfeld. Gerade für Quereinsteiger oder Arbeitssuchende, die nicht Jahre in eine Ausbildung investieren können oder möchten, ist das ideal. Man erhält in kurzer Zeit das Rüstzeug, um in einem pflegerischen Berufsfeld Fuß zu fassen.
- Anerkannte Qualifikation: Obwohl die Weiterbildung kürzer ist als eine klassische Lehre, führt sie doch zu anerkannten Zertifikaten (Pflegeservice-Assistent, Betreuungskraft etc.). Diese Abschlüsse werden von Pflegeeinrichtungen sehr geschätzt, weil sie ein gewisses Qualitätsniveau sicherstellen. Mit Zertifikat hat man bessere Chancen auf eine Anstellung als ohne – man hebt sich positiv von ungelernten Hilfskräften ab. Zudem kann man als zertifizierte Betreuungskraft nach §43b, 53c SGB XI eingestellt werden, eine Position, die ohne entsprechende Weiterbildung nicht möglich wäre.
- Verbesserte Karrierechancen: Wer bereits als Hilfskraft in der Pflege arbeitet, kann durch die Weiterbildung seine Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten verbessern. Mit dem neuen Wissen und dem offiziellen Abschluss kann man etwa mehr Verantwortung im Team übernehmen, eventuell als erfahrene Assistenzkraft neue Kollegen anlernen oder sich auf Stellen mit höherem Verantwortungsprofil bewerben. Einige nutzen die Qualifikation auch als ersten Schritt, um später eine weiterführende Ausbildung (z. B. zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann) anzustreben – die Weiterbildung liefert eine solide Grundlage und kann die Entscheidung erleichtern, dauerhaft in der Pflege zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.
- Hohe Arbeitsplatzsicherheit: Die Pflegebranche sucht händeringend Personal. Durch die demografische Entwicklung ist die Nachfrage nach Pflegekräften aller Qualifikationsstufen enorm gestiegen und wird weiter wachsen. Als Pflegeservice-Assistent/in hat man daher exzellente Aussichten, schnell einen Job zu finden und langfristig sicher beschäftigt zu sein. Die Stellenangebote für Pflegehelfer oder Betreuungskräfte sind zahlreich, oft gibt es mehr offene Stellen als Bewerber. Diese Weiterbildung eröffnet also den Zugang zu einem Arbeitsmarkt, der als zukunftssicher gilt – Arbeitslosigkeit ist in diesem Berufsfeld vergleichsweise selten, und man hat bei der Jobsuche die Auswahl zwischen verschiedenen Bereichen (Altenpflege, Krankenhaus, ambulante Pflege usw.).
- Vielseitigkeit im Berufsalltag: Durch die Kombination aus pflegerischen und betreuenden Inhalten ist das Tätigkeitsspektrum nach der Weiterbildung sehr breit. Jeder Tag bringt neue Erfahrungen; man arbeitet mit unterschiedlichen Menschen, reagiert auf wechselnde Bedürfnisse und lernt ständig dazu. Diese Abwechslung kann sehr erfüllend sein. Zudem ermöglicht die Qualifikation, in verschiedenen Settings zu arbeiten – heute vielleicht in einem Pflegeheim, zukünftig vielleicht mal in einer Klinik oder bei einem ambulanten Dienst. Die Weiterbildung macht einen flexibel einsetzbar.
- Persönliche Bereicherung: Nicht zuletzt hat die Arbeit im Pflegebereich auch eine menschliche Komponente, die viele als Bereicherung empfinden. Man leistet direkte Hilfe am Menschen, sieht die Fortschritte oder die Erleichterung im Alltag der Pflegebedürftigen und bekommt oft viel Dankbarkeit zurück. Die Weiterbildung bereitet einen mental darauf vor und vermittelt Selbstvertrauen im Umgang mit Menschen in schwierigen Lebenslagen. Das kann auch persönlich wachsen lassen. Viele, die die Weiterbildung abgeschlossen haben, berichten, dass sie nicht nur fachlich, sondern auch menschlich dazugelernt haben – Stichworte Geduld, Empathie, Kommunikationsfähigkeit.
- Möglichkeit zu weiterer Spezialisierung: Durch die erworbenen Zertifikate (z. B. Betreuungskraft, Behandlungspflege-Basiskurs) hat man schon erste Spezialisierungen, die man später weiter vertiefen kann. Zum Beispiel könnte man zusätzlich noch Fortbildungen in Bereichen wie Validation (für die Kommunikation mit Demenzkranken), Wundversorgung, oder paliative Care besuchen, um sich innerhalb der Pflegehelferrolle weiterzubilden. Die Grundweiterbildung öffnet Türen zu solchen Fortbildungsbausteinen, die einen beruflich weiter profilieren können.
Insgesamt bietet die Weiterbildung also einen Mehrwert auf vielen Ebenen: Man verbessert seine beruflichen Aussichten, erhält schnell einen Zugang zu einer sinnstiftenden Tätigkeit, und hat die Chance, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Für viele ist sie der Startschuss in eine langfristige Karriere im Gesundheitswesen.
Zielgruppe der Weiterbildung
Wer sollte sich für diese Weiterbildung interessieren? Die Qualifizierung zum Pflegeservice-Assistenten/-in richtet sich an alle Menschen, die gerne in der Pflege arbeiten möchten, aber (noch) keine vollständige Fachausbildung haben. Typische Zielgruppen sind:
- Quereinsteiger aus anderen Berufen: Menschen, die ursprünglich in einem ganz anderen Bereich gearbeitet haben und nun in das sozial-pflegerische Feld wechseln wollen. Ob jemand aus der Gastronomie, dem Einzelhandel, der Industrie oder einem Büro kommt – wichtig ist vor allem das Interesse an der Pflege und am Menschen. Die Weiterbildung vermittelt das nötige Fachwissen von Grund auf, sodass keine Vorkenntnisse erforderlich sind. Für Quereinsteiger ist dieser Kurs ideal, um einen Einblick und Einstieg in die Pflege zu bekommen, ohne sich gleich für eine jahrelange Ausbildung verpflichten zu müssen.
- Arbeitsuchende und Geringqualifizierte: Personen ohne Berufsabschluss oder aus langzeitarbeitsloser Situation, die in einem zukunftssicheren Feld Fuß fassen möchten. Die Pflege bietet hier eine echte Chance. Selbst wenn man keinen Schulabschluss oder nur einen Hauptschulabschluss hat, kann man mit dieser Weiterbildung eine anerkannte Qualifikation erwerben. Gerade Arbeitsagenturen schlagen diese Richtung häufig vor, weil die Integrationschancen in Arbeit sehr hoch sind. Wer motiviert und geeignet ist, kann so trotz bisheriger Brüche im Lebenslauf eine neue Perspektive aufbauen.
- Wiedereinsteiger und Rückkehrer in den Beruf: Darunter fallen z. B. Menschen, die längere Zeit aus dem Berufsleben ausgeschieden waren – etwa aufgrund von Familienzeit (Kindererziehung), Pflege von Angehörigen oder einer eigenen Krankheit – und nun wieder arbeiten möchten. Die Weiterbildung ist für Wiedereinsteiger deshalb attraktiv, weil sie oft in Teilzeit absolviert werden kann und den Übergang zurück ins Arbeitsleben erleichtert. Speziell für Frauen und Männer, die nach der Familienphase eine sinnvolle Teilzeit-Tätigkeit suchen, ist die Pflegeassistenz interessant. Das Qualifizierungschancengesetz fördert ja auch genau solche Fälle.
- Bereits in der Pflege tätige Hilfskräfte: Manche Personen arbeiten bereits ohne formale Ausbildung in Altenheimen oder ambulanten Diensten (als sogenannte Pflegehilfskräfte oder ungelernte Pflegehelfer). Für diese ist die Weiterbildung eine Möglichkeit, ihr praktisches Können mit theoretischem Wissen zu unterfüttern und einen offiziellen Nachweis ihrer Kompetenz zu erlangen. Oft spüren solche Mitarbeiter selbst, dass ihnen Hintergrundwissen fehlt oder dass sie an Grenzen stoßen bei bestimmten Aufgaben, die sie ohne Schulung nicht übernehmen dürfen. Mit dem Abschluss als Pflegeservice-Assistent/in können sie ihre Einsatzmöglichkeiten erweitern und auch ihr Standing im Betrieb verbessern.
- Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund: Die Pflegebranche beschäftigt viele Menschen aus dem Ausland. Für Interessenten, die zwar ausreichend Deutsch sprechen (Niveau B1 sollte vorhanden sein), aber keinen in Deutschland anerkannten Pflegeabschluss haben, kann diese Weiterbildung ein erster Schritt in den hiesigen Arbeitsmarkt sein. Sie erfordert keine in der Heimat erworbene Qualifikation, sondern nur die Bereitschaft zu lernen und mit anzupacken. Mit dem Zertifikat haben auch Migranten bessere Chancen, eine feste Anstellung in Pflegeeinrichtungen zu finden.
- Junge Schulabgänger als Orientierungsphase: Auch wenn die meisten Teilnehmer eher älter sind, kann die Weiterbildung für jüngere Leute, die sich noch unsicher sind, ob sie eine dreijährige Pflegeausbildung schaffen oder wollen, eine Art Orientierungsjahr darstellen. Manche Berufsfachschulen bieten solche Pflegebasiskurse an, die nach einem Jahr zum Pflegeassistenz-Abschluss führen. Im Kontext unseres Pflegeservice-Assistenten-Kurses (der meist etwas kürzer ist) wäre ein direkter Übergang von der Schule zwar selten, aber denkbar. Häufiger entscheiden sich aber junge Menschen gleich für die komplette Ausbildung. Nichtsdestotrotz: Wer den Schulabschluss frisch in der Tasche hat und vielleicht keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, könnte mit dieser Weiterbildung schon mal pflegerische Grundkenntnisse erwerben und danach immer noch die große Ausbildung starten – mit viel Vorteil durch Vorerfahrung.
Ist die Weiterbildung für Quereinsteiger geeignet? Absolut ja – sie ist geradezu auf Quereinsteiger zugeschnitten. Alle Inhalte werden bei Null beginnend gelehrt. Man muss also keine Angst haben, fachlich nicht mitzukommen, nur weil man aus einem anderen Beruf kommt. Die Dozenten wissen in der Regel, dass ihre Klassen bunt gemischt sind, und gehen entsprechend didaktisch vor. Praktische Vorerfahrungen (z. B. man hat privat die Oma gepflegt) sind natürlich hilfreich, aber keine Pflicht. Wer Offenheit für Neues, Lernbereitschaft und Empathie mitbringt, wird als Quereinsteiger sehr willkommen geheißen.
Anforderungen an Bewerber: Offiziell setzen viele Weiterbildungsanbieter wenig formale Voraussetzungen fest (siehe Abschnitt “Voraussetzungen”). Wichtiger ist die persönliche Eignung. Interessenten sollten sich fragen: Habe ich wirklich Lust auf die Arbeit mit alten, kranken Menschen? Bin ich bereit, auch mal Schichtdienst oder körperlich anstrengende Aufgaben zu übernehmen? Kann ich mit möglicherweise belastenden Situationen (zum Beispiel einem Todesfall) umgehen oder zumindest lernen, damit umzugehen? Wenn diese Fragen mit Ja beantwortet werden können, stehen die Chancen gut, dass man ein geeigneter Kandidat ist. In einem Beratungsgespräch vor Kursbeginn werden solche Punkte oft geklärt. Auch ein Probetag in einer Pflegeeinrichtung kann Klarheit bringen, ob einem die Tätigkeiten liegen – tatsächlich verlangen einige Anbieter diesen als Voraussetzung, weil sie sicherstellen wollen, dass Bewerber wissen, worauf sie sich einlassen.
Insgesamt ist die Zielgruppe also breit gefächert: Vom 20-jährigen Berufsanfänger bis zur 50-jährigen Quereinsteigerin ist alles denkbar. Entscheidend ist die Motivation, in einem sozialen Berufsfeld zu arbeiten, und die Bereitschaft, sich auf Menschen mit Unterstützungsbedarf einzulassen. Wer das mitbringt, für den ist die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten ein attraktiver Weg.
Verdienstmöglichkeiten
Die Frage nach dem Gehalt spielt natürlich auch eine Rolle: Was verdient man später als Pflegeservice-Assistent/in? Die Verdienstmöglichkeiten variieren je nach Einsatzbereich, Region und Erfahrung relativ stark, aber wir können Richtwerte angeben.
Im Durchschnitt liegt das Bruttomonatsgehalt (Vollzeit) eines Pflegeassistenten in Deutschland bei etwa 2.400 bis 2.600 Euro. Einsteiger beginnen häufig etwas darunter, während mit steigender Erfahrung oder zusätzlichen Aufgaben auch 2.800 € und mehr brutto möglich sind. Umgerechnet auf das Jahr entspricht der Durchschnitt ungefähr 30.000 bis 32.000 Euro brutto jährlich, wobei die Spanne von rund 25.000 € (Einstieg) bis 38.000 € (viel Erfahrung, gute Region) reichen kann. Bitte beachten: Hierbei handelt es sich um das Bruttoeinkommen, also vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Das tatsächliche Nettoeinkommen hängt dann von Steuerklasse, Familienstand etc. ab (als grobe Orientierung blieben z. B. bei 2.500 € brutto ledig etwa 1.600–1.700 € netto übrig, je nach Krankenkasse und Steuer).
Stationäre vs. ambulante Pflege: In der stationären Pflege (also in Altenheimen, Pflegeheimen oder Krankenhäusern) werden Pflegehelfer oft nach Tarifvertrag bezahlt, sofern der Träger tarifgebunden ist (z. B. öffentliche oder kirchliche Träger). Dort kann das Gehalt etwas höher ausfallen. Zusätzlich gibt es in stationären Einrichtungen häufig Zuschläge für Schichtdienste, Wochenendarbeit oder Nachtarbeit, die das Monatsgehalt spürbar erhöhen können. So kann ein erfahrener Pflegeservice-Assistent in einem tarifgebundenen Altenheim inklusive Zuschläge durchaus an der 2.800 €-Marke kratzen oder sie überschreiten. In städtischen Kliniken oder Einrichtungen nach TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst) sind die Löhne relativ einheitlich; eine ungelernten Pflegehilfskraft wird dort in einer unteren Entgeltgruppe eingruppiert, die je nach Stufe etwa 2.200–2.600 € brutto bietet – mit einigen Jahren Erfahrung in der höchsten Stufe dann auch nahe 2.800 €.
In der ambulanten Pflege (Pflegedienste, die Hausbesuche machen) liegen die Löhne tendenziell etwas niedriger. Ambulante Dienste sind oft private Unternehmen mit kleinerer Tarifbindung, und die Arbeitszeiten sind meist tagsüber ohne große Zuschläge. Durchschnittlich kann man hier von einem monatlichen Brutto von etwa 2.000 bis 2.400 Euro ausgehen. Bei manchen großen ambulanten Pflegediensten oder in Regionen mit Fachkräftemangel zahlen Arbeitgeber auch mehr, aber kleinere Pflegedienste müssen wirtschaftlich kalkulieren, sodass Gehälter um 11–14 € pro Stunde (das entspricht ca. 1.800–2.300 € brutto im Monat) recht häufig sind. Der Vorteil ambulant: oft etwas flexiblere Zeiten und keine Nachtdienste, was aber eben mit weniger Zuschlägen einhergeht.
Einfluss von Erfahrung und Qualifikation: Mit steigender Berufserfahrung verbessert sich in der Regel auch das Gehalt etwas. Viele Arbeitgeber haben Haustarife oder Entlohnungssysteme, bei denen man nach X Jahren eine höhere Stufe erreicht. Zum Beispiel könnte jemand nach 5 Jahren Praxis in der gleichen Einrichtung vielleicht 200 € brutto mehr im Monat bekommen als zu Beginn. Auch ein interner Aufstieg (z. B. zur Teamleitung der Pflegehilfskräfte oder zur Schichtleitung, sofern solche Positionen an Assistenzkräfte vergeben werden) könnte mit einem kleinen Gehaltssprung verbunden sein.
Weitere Qualifikationen können sich ebenfalls auszahlen. Die Weiterbildung selbst ist ja schon eine Qualifikation gegenüber Ungelernten. Wenn man nach einigen Jahren noch zusätzliche Fortbildungen macht – etwa einen Aufbaukurs in Behandlungspflege oder einen speziellen Fachhelfer-Kurs – könnte man Tätigkeiten übernehmen, die höher honoriert werden. Ein Beispiel: In der ambulanten Pflege gibt es sogenannte Leistungsgruppen (LG 1 und LG 2) für Behandlungspflege. Eine Pflegehilfskraft mit zusätzlicher Behandlungspflege-Qualifikation darf vielleicht Insulin spritzen oder Medikamente stellen, was höher vergütet wird vom Kostenträger. Arbeitgeber geben solche Mehrvergütungen zum Teil an die entsprechend qualifizierten Mitarbeiter weiter.
Regionale Gehaltsunterschiede: Nicht zu vernachlässigen ist, dass in Deutschland das Lohnniveau je nach Region schwankt. In westdeutschen Bundesländern und städtischen Ballungsräumen wird im Schnitt mehr gezahlt als in ostdeutschen Ländern oder ländlichen Gebieten. So kann z. B. in Bayern oder Baden-Württemberg ein Pflegeassistent durchaus 10–15% mehr verdienen als in Mecklenburg-Vorpommern bei vergleichbarer Position. Allerdings ziehen in Regionen mit höherem Gehalt oft auch die Lebenshaltungskosten an (Miete etc.), das sollte man einbeziehen.
Zusammengefasst sind die Verdienstmöglichkeiten okay, aber nicht üppig – das ist eine Realität in Pflegehilfsberufen. Dennoch: Durch die hohe Nachfrage gibt es Tendenzen, die Gehälter zu verbessern. In den letzten Jahren hat es bereits Anhebungen gegeben (u. a. durch Pflegemindestlohn und Tarifverträge), und es gibt Diskussionen, Pflegeberufe attraktiver zu machen, was eventuell in Zukunft die Löhne weiter steigen lässt. Wichtig zu wissen ist auch, dass man mit einer weiterführenden Ausbildung (z. B. als exam. Pflegefachkraft) deutlich mehr verdienen kann – diese Möglichkeit der Weiterentwicklung besteht ja. Aber auch als Pflegeservice-Assistent/in kann man durch Schichtzulagen, Überstundenvergütungen oder spezialisierte Aufgaben ein einigermaßen solides Einkommen erzielen, das oft über dem Mindestlohnniveau liegt und mit wachsender Erfahrung ansteigt.
Voraussetzungen für die Teilnahme
Um an der Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten/-in teilnehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese lassen sich in formale Voraussetzungen und persönliche Voraussetzungen unterteilen:
Formale Voraussetzungen:
- Mindestalter und Schulabschluss: In der Regel sollte man volljährig sein (mindestens 18 Jahre) oder spätestens zum Abschluss der Weiterbildung 18 werden. Ein bestimmter Schulabschluss ist häufig nicht strikt vorgeschrieben – viele Anbieter verlangen keinen mittleren Bildungsabschluss. Ein Hauptschulabschluss oder vergleichbarer Schulabschluss wird jedoch meist erwartet oder empfohlen, da die Ausbildung theoretische Inhalte auf einem grundlegenden Niveau beinhaltet (die man mit grundsätzlichen Deutsch- und Mathekenntnissen besser bewältigt). Einige Bundesländer haben für ähnliche Qualifikationen (z. B. staatl. anerkannter Altenpflegehelfer) formal den Hauptschulabschluss als Zugangsvoraussetzung; bei den kürzeren Kursen wie Pflegeservice-Assistenz sind die Hürden aber oft niedriger. Sicherheitshalber sollte man bei dem jeweiligen Bildungsträger nachfragen.
- Sprachkenntnisse: Deutschkenntnisse mindestens auf Niveau B1 (nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen) sind fast immer gefordert. Die Teilnehmer müssen in Wort und Schrift so fit sein, dass sie dem Unterricht folgen, schriftliche Dokumentation erledigen und mit Pflegebedürftigen kommunizieren können. Oft wird im Vorgespräch oder durch ein Zertifikat geprüft, ob die Sprachkenntnisse ausreichen. Besonders für Nicht-Muttersprachler ist dieser Punkt wichtig – manche Schulen verlangen sogar B2, aber B1 (mittleres Sprachniveau) ist der häufigste Standard.
- Gesundheitliche Eignung: Da die Arbeit körperlich fordernd sein kann und man mit kranken Menschen arbeitet, muss eine körperliche und psychische Tauglichkeit vorliegen. Viele Anbieter verlangen ein aktuelles ärztliches Attest oder Gesundheitszeugnis, das bestätigt, dass der Bewerber z. B. keine schweren Rückenprobleme, unbehandelte ansteckende Krankheiten oder psychischen Erkrankungen hat, die einer Tätigkeit in der Pflege im Wege stehen. Das heißt nicht, dass man topfit wie ein Leistungssportler sein muss – aber man sollte den Belastungen grundsätzlich gewachsen sein. Auch Impfungen können eine Rolle spielen: Seit März 2020 gilt z. B. in Deutschland für Personal in medizinischen Einrichtungen eine Masern-Impfpflicht. Für die Praktika und später im Job muss man also eine Masernschutzimpfung nachweisen (sofern man nach 1970 geboren ist). Andere Impfungen (Hepatitis, Tetanus etc.) sind empfohlen, aber nicht gesetzlich vorgeschrieben.
- Polizeiliches Führungszeugnis: Da Pflegeservice-Assistenten mit hilfsbedürftigen Erwachsenen arbeiten, verlangen viele Einrichtungen ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis (ohne relevante Einträge). Besonders wenn im Kurs ein Praktikum integriert ist, setzt der Praktikumsbetrieb oft voraus, dass so ein Führungszeugnis vorgelegt wird, bevor man starten darf. Daher fordern auch Bildungsträger meist spätestens zum Praktikumsbeginn dieses Dokument an. Wer also ernsthafte Vorstrafen (insbesondere im Bereich Gewalt, Diebstahl oder Sexualdelikte) hat, könnte Probleme bekommen, eine Zulassung zu erhalten. Ein einfacher Verkehrsdelikt-Eintrag ist meist unproblematisch, aber alles was Vertrauen in Frage stellt, wäre hinderlich.
- Vorpraktikum oder Hospitation: Nicht überall Pflicht, aber empfehlenswert: Manche Anbieter schreiben vor, dass Bewerber vor Kursbeginn z. B. einen oder mehrere Tage zur Probe in einer Pflegeeinrichtung gearbeitet oder hospitiert haben. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass man schon einmal einen Eindruck von der Pflegepraxis gewonnen hat und sich der Berufsrealität bewusst ist. Auch wenn es nicht verpflichtend gefordert wird, ist es sinnvoll: Wer noch nie ein Altenheim oder Krankenhaus “von innen” erlebt hat, sollte vorab vielleicht ein kleines Praktikum oder zumindest ein paar Stunden schnuppern. So kann man auch selbst besser entscheiden, ob einem diese Arbeit liegt.
- Sonstiges: Ein gültiger Personalausweis/Aufenthaltstitel zur Vorlage, ggf. Nachweis über vorhandene Förderung (Bildungsgutschein etc.) gehören organisatorisch natürlich dazu. Manche Bildungsträger möchten einen tabellarischen Lebenslauf bei der Anmeldung, um den Hintergrund des Bewerbers zu kennen. Ein eigener PKW oder Führerschein ist keine Voraussetzung für die Weiterbildung, aber später im Job insbesondere in der ambulanten Pflege oft notwendig. Für die Kurszulassung reicht es aber, mit öffentlichen Verkehrsmitteln erscheinen zu können.
Persönliche Voraussetzungen:
- Interesse und Motivation: Man sollte wirklich den Wunsch haben, im sozialen Bereich zu arbeiten und pflegebedürftigen Menschen zu helfen. Ein echtes Interesse an medizinischen und pflegerischen Themen ist hilfreich, damit einem der Unterricht Spaß macht. Wer die Weiterbildung nur halbherzig oder “weil das Amt es vorschlägt” macht, ohne innere Überzeugung, tut sich erfahrungsgemäß schwerer.
- Einfühlungsvermögen: Wie schon im Profil beschrieben, ist Empathie eine Kernvoraussetzung. Kann ich mich in alte, kranke, ggf. demente Menschen einfühlen? Habe ich Geduld, auch wenn etwas langsam geht oder jemand schwierig ist? In stressigen Situationen ruhig und freundlich bleiben zu können, ist eine Fähigkeit, an der man arbeiten kann – sie sollte aber in Grundzügen vorhanden sein.
- Belastbarkeit: Körperlich und seelisch belastbar zu sein, ist wichtig. Körperlich sollte man z. B. in der Lage sein, jemanden mit Hilfsmitteln zu heben oder mehrere Stunden auf den Beinen zu sein. Seelisch sollte man sich bewusst machen, dass Pflege auch Konfrontation mit Leid, Krankheit und Sterben bedeutet. Das kann nahegehen. Man muss lernen, professionell damit umzugehen, ohne zu sehr “nach Hause zu tragen”, was man erlebt. Eine gewisse seelische Stabilität ist daher von Vorteil.
- Lernbereitschaft: Auch wenn es “nur” eine Weiterbildung ist – man lernt sehr viel Neues in kurzer Zeit. Bereitschaft, Stoff zu pauken (z. B. Fachbegriffe, Krankheitsbilder, Pflegeplanung) und sich vielleicht auch mal am Wochenende hinzusetzen und etwas nachzulesen, sollte vorhanden sein. Der Unterricht ist oft intensiv. Wer lange keine Schulbank gedrückt hat, muss sich erst wieder ans Lernen gewöhnen. Aber keine Sorge: Die Dozenten helfen dabei, und viele Inhalte sind praxisnah, was es leichter macht. Trotzdem: ein bisschen Büffeln gehört dazu, z. B. wenn eine Prüfung ansteht.
- Team- und Kommunikationsfähigkeit: In der Weiterbildung selbst arbeitet man viel in Gruppen, Rollenspielen etc., aber vor allem später im Beruf muss man im Team funktionieren. Daher ist es gut, wenn man kein totaler Einzelgänger ist. Offen auf andere zugehen können, Hilfe annehmen, Probleme gemeinsam lösen – das sind Soft Skills, die nützlich sind. Wer eher verschlossen ist, kann aber auch in der Weiterbildung daran arbeiten, kommunikativer zu werden.
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein: Schon in der Schulung gibt es Situationen, wo man z. B. eine Pflegesituation übt und darauf achten muss, nichts falsch zu machen (auch wenn es erstmal eine Übungspuppe ist). Verantwortungsbewusstsein sollte also schon während der Ausbildung sichtbar sein – etwa pünktlich zum Unterricht erscheinen, Aufgaben zuverlässig erledigen, im Praktikum sorgfältig arbeiten. Das sind persönliche Einstellungen, die zum Erfolg beitragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die formalen Zugangshürden sind relativ niedrig gesetzt, um möglichst vielen den Einstieg zu ermöglichen. Wichtig ist jedoch, dass man persönlich geeignet ist – denn die beste Weiterbildung nützt nichts, wenn jemand den Beruf eigentlich gar nicht mag. Daher prüfen seriöse Anbieter in Beratungsgesprächen oder kleinen Eignungstests vorab, ob der Kandidat sich für die Pflegearbeit eignet. Ist das der Fall und sind die Grundvoraussetzungen (Alter, Sprache, Gesundheit, Leumund) erfüllt, steht einer Teilnahme nichts im Wege.
Weiterentwicklung und Arbeitsmarkt
Die Pflegebranche bietet nicht nur aktuell viele Jobs, sondern auch langfristig gesehen gute Zukunftsaussichten. Für Pflegeservice-Assistenten/-innen bedeutet das: Nach der Weiterbildung steht man einem Arbeitsmarkt gegenüber, der stetig wächst und in dem qualifizierte Kräfte dringend gebraucht werden. Doch wie könnte es nach einigen Jahren Berufserfahrung weitergehen? Welche Möglichkeiten der Weiterentwicklung gibt es, und wie gestaltet sich die Zukunft in diesem Berufsfeld?
Zukunftsaussichten für Pflegekräfte: Bereits heute ist spürbar, dass Pflegeeinrichtungen händeringend Personal suchen. Dieser Trend wird sich voraussichtlich verstärken, da die Bevölkerung immer älter wird und der Anteil pflegebedürftiger Menschen steigt. Pflegeberufe gelten als krisensicher – selbst in wirtschaftlichen Abschwungphasen oder Krisenzeiten (man denke an die Corona-Pandemie) werden Pflegekräfte überall gebraucht. Für Pflegeservice-Assistenten bedeutet das eine hohe Jobstabilität. Wer sich in einem Heim oder Krankenhaus bewährt, hat gute Chancen auf einen unbefristeten Vertrag, und selbst wenn man den Arbeitgeber wechseln möchte, findet man oft rasch eine neue Stelle. Die hohe Nachfrage kann langfristig auch zu steigenden Löhnen und verbesserten Arbeitsbedingungen führen, weil die Arbeitgeber bemüht sind, Personal zu halten. Zudem rückt politisch das Thema Pflege in den Fokus: Maßnahmen wie Personaluntergrenzen in Heimen und Kliniken oder neue Pflegekonzepte (z. B. mehr Betreuungskräfte) sorgen dafür, dass die Bedeutung von Assistenzkräften offiziell anerkannt ist und eher mehr eingestellt werden müssen als weniger.
Möglichkeit weiterer Spezialisierungen und Fortbildungen: Die Weiterbildung zum Pflegeservice-Assistenten muss nicht das Ende der Fahnenstange sein. Sie kann auch ein Sprungbrett für weitere Qualifikationen darstellen. Hier einige Optionen, wie man sich nach einigen Jahren Berufspraxis noch weiterentwickeln könnte:
- Ausbildung zur Pflegefachkraft: Viele nutzen die Erfahrung als Pflegeassistent/in, um festzustellen, ob ihnen der Pflegeberuf langfristig liegt. Wenn ja, steht der Weg offen, eine dreijährige Fachausbildung zu absolvieren – z. B. zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann (Generalistische Pflegeausbildung, die Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege kombiniert). Diese Ausbildung befähigt einen dann, selbst examinierte Pflegekraft zu sein, was deutlich mehr Verantwortung und einen höheren Verdienst mit sich bringt. Die vorherige Tätigkeit als Assistenz ist dabei Gold wert: Man startet quasi nicht bei Null, kennt viele Abläufe schon und tut sich oft leichter. Mitunter kann ein vorangegangener Pflegebasiskurs auch auf die Ausbildung angerechnet werden (zumindest in Teilen oder als Zugangsvoraussetzung, falls man keinen Schulabschluss hat – bei manchen Altenpflege-Helferausbildungen konnte man danach ins zweite Ausbildungsjahr verkürzen, aber das ist im neuen generalistischen System eher die Ausnahme). Jedoch: Viele Pflegeschulen und Betriebe sehen es gern, wenn Bewerber für die Ausbildung bereits einen Pflegehelferkurs absolviert haben, da das die Eignung unterstreicht.
- Spezielle Fortbildungen im Pflegeassistenzbereich: Auch ohne die große Fachausbildung kann man sich im eigenen Tätigkeitsfeld weiter fortbilden. Beispielsweise gibt es Kurse für Wundmanagement (wobei man formal für eigenständiges Wundmanagement examiniert sein muss, aber man kann sich als Assistent in moderner Wundversorgung schulen lassen, um besser assistieren zu können), Validation nach Feil (Kommunikationsmethode für Demenzkranke), Basale Stimulation (Förderung Wahrnehmung bei schwer Pflegebedürftigen), Mobilisationstraining oder Gerontopsychiatrische Betreuung. Solche Fortbildungen dauern meist nur einige Tage oder Wochen und vertiefen einzelne Aspekte. Mit solchen zusätzlichen Zertifikaten kann man sich innerhalb seines Jobs spezialisieren und ggf. Aufgaben übernehmen, die sonst vielleicht nur bestimmte Fachkräfte machen. Zum Beispiel: Hat man eine Fortbildung in Validation, könnte man im Heim der “Ansprechpartner für herausforderndes Verhalten bei Demenz” werden und Kollegen Tipps geben.
- Aufstieg innerhalb des Teams: In manchen größeren Einrichtungen gibt es auch für Pflegehelfer begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten, z. B. als Gruppenleiter einer Pflegehelfergruppe oder als rechte Hand der Wohnbereichsleitung. Zwar sind Leitungspositionen meist examinierten Kräften vorbehalten, aber erfahrene Assistenten können als Mentoren für neue Kollegen fungieren oder in Abwesenheit der Fachkräfte einen Wohnbereich organisatorisch betreuen. Solche informellen Aufstiege gehen oft mit etwas mehr Gehalt einher und werden durch Erfahrung erreicht, weniger durch formale Titel.
- Wechsel in benachbarte Bereiche: Mit der Qualifikation und Erfahrung als Pflegeservice-Assistent könnte man auch in andere Arbeitsfelder hineinschnuppern. Denkbar ist z. B. eine Tätigkeit in der Behindertenhilfe (dort werden auch Assistenzkräfte gebraucht, die Pflege und Betreuung übernehmen, z. B. in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung) oder in der Familienpflege (kurzfristige Unterstützung von Familien in Notsituationen). Auch Tagespflegen oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen stellen Pflegeassistenten ein. Diese Bereiche haben zum Teil eigene Fortbildungsmöglichkeiten (etwa zum Fachbetreuer in der Behindertenhilfe), die man dann einschlagen könnte.
- Weiterbildung zur Betreuungskraft (falls nicht Bestandteil): Sollte die Ausbildung zum Pflegeservice-Assistenten in einem bestimmten Kurs die §43b/53c-Qualifikation nicht enthalten haben (manche Kurse trennen das eventuell), könnte man diese separat nachholen. So wäre man zusätzlich qualifiziert, was die Einsatzmöglichkeiten erweitert. In unserem Fall aber ist diese Qualifikation ja meist inklusive.
- Perspektive auf Altenpflegehelfer staatlich anerkannt: In einigen Bundesländern gibt es eine staatliche Prüfung zum Altenpflegehelfer (meist nach 1-jähriger Ausbildung). Die Pflegeservice-Assistenz-Weiterbildung ist so etwas Ähnliches, aber oft auf dem ersten Arbeitsmarkt anerkannt durch Zertifikate der Bildungsträger. Falls jemand die staatliche Anerkennung anstrebt, könnte er ggf. nachträglich noch die Externenprüfung als Altenpflegehelfer ablegen, wenn genug Praxiszeit gesammelt wurde. Das wäre formell ein weiteres Zeugnis, das bundesweit vergleichbar ist. Allerdings wird dies in der Praxis selten explizit verlangt – Arbeitgeber erkennen auch private Zertifikate an, solange klar ist, was gelernt wurde.
Arbeitsmarkt: aktuelle Lage und Entwicklung: Der Arbeitsmarkt für Pflegeassistenzkräfte ist – wie erwähnt – sehr aufnahmefähig. Direkt nach Abschluss der Weiterbildung hat man sehr gute Chancen, eine Stelle zu finden. Viele Teilnehmer erhalten sogar von ihren Praktikumseinrichtungen bereits ein Jobangebot, wenn sie sich bewährt haben. Wer örtlich flexibel ist, hat nahezu überall in Deutschland Möglichkeiten; aber auch regional gebunden findet man mit etwas Suche meist eine passende Stelle.
In Zukunft ist damit zu rechnen, dass noch mehr Stellen entstehen. Schon jetzt schreibt das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz vor, dass zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen finanziert werden (das kommt den §43b-Kräften zugute, die ja Teil der Ausbildung sind). Auch Krankenhäuser entdecken vermehrt den Einsatz von Service- und Assistenzpersonal, um Pflegefachkräfte zu entlasten – z. B. Stationsassistenten, die Patienten Essen anreichen, Botengänge erledigen, administrativ helfen. Pflegeservice-Assistenten sind prädestiniert für solche Jobs. Diese Trends bedeuten: Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv für Pflegeassistenten, und man kann sich den Bereich aussuchen, der einem am meisten liegt.
Ein weiterer Aspekt: Die Arbeitsbedingungen in der Pflege stehen politisch wie gesellschaftlich unter Beobachtung. Verbesserungen wie ein bundeseinheitlicher Pflegemindestlohn, Personalschlüssel und Fortbildungsangebote werden nach und nach umgesetzt. Es ist anzunehmen, dass der Beruf in den kommenden Jahren noch an Attraktivität gewinnen soll (durch finanzielle Anreize, bessere Work-Life-Balance, technische Hilfsmittel zur Entlastung etc.). Davon werden auch Pflegeassistenten profitieren.
Möglichkeit weiterer Fortbildungen: Abschließend sei erwähnt, dass Lernen in der Pflege nie aufhört. Hat man einmal als Pflegeservice-Assistent Fuß gefasst, gibt es immer wieder Anpassungsfortbildungen (z. B. jährliche Pflichtschulungen zu Hygiene, Erste Hilfe Auffrischung, Umgang mit Medikamenten). Darüber hinaus kann man sich irgendwann z. B. zur Wohnbereichsleitung (dafür braucht man aber i.d.R. Examen), zur Praxisanleitung (auch examinierten vorbehalten), oder in Spezialgebieten qualifizieren, wenn man doch noch die Fachausbildung nachholt. Der wichtige Punkt ist: Die Weiterbildung öffnet die Tür in die Pflegewelt. Was man daraus macht, hängt von den eigenen Zielen ab – ob man glücklich ist, dauerhaft als Assistent zu arbeiten, oder ob man Stück für Stück weiterklettert auf der Karriereleiter. Beide Wege sind legitim und in beiden Fällen hat man dank der Weiterbildung eine solide Basis und einen zukunftsfähigen Arbeitsplatz.
Zusammenfassung in einer Tabelle
Zum Abschluss hier eine kompakte Übersicht der wichtigsten Informationen zur Weiterbildung zum/zur Pflegeservice-Assistent*in:
Aspekt | Details zur Weiterbildung Pflegeservice-Assistent/in |
---|---|
Berufsbild | Pflegeassistenzkraft zur Unterstützung von Pflegefachkräften und Betreuung von Pflegebedürftigen (Grundpflege, Alltagsbetreuung, Hauswirtschaft). |
Aufgaben im Beruf | Hilfe bei Körperpflege, Anziehen, Essen; Mobilisation; Betreuung (Gespräche, Aktivitäten); einfache medizinische Aufgaben nach Anweisung; hauswirtschaftliche Tätigkeiten; Dokumentation und Teamarbeit. |
Dauer der Weiterbildung | Je nach Modell 3–6 Monate (Vollzeit) oder 6–12 Monate (Teilzeit). Ca. 400–500 Stunden insgesamt, davon Theorie ~300 Std. und Praktikum ~100–200 Std. |
Aufbau der Weiterbildung | Modular: Theoretischer Unterricht (Pflegegrundlagen, Kommunikation, Recht, etc.) + Praktikum in einer Pflegeeinrichtung (mehrwöchige praktische Erfahrung). Abschlussprüfung am Ende (mündlich/schriftlich/praktisch je nach Anbieter). |
Voraussetzungen (formal) | i.d.R. Mindestalter 18 Jahre; Deutschkenntnisse ab B1; gesundheitliche Eignung (Attest); polizeiliches Führungszeugnis ohne relevante Einträge; kein spezieller Schulabschluss zwingend (Hauptschule empfohlen); evtl. kurzer Pflegeeinblick (Hospitation) vorab. |
Voraussetzungen (persönlich) | Empathie, Geduld, Freude am Umgang mit Menschen; Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein; körperliche Belastbarkeit; Teamfähigkeit; Lernbereitschaft und Interesse an Pflege. |
Kosten | Je nach Anbieter ca. 1.500–2.500 € für den gesamten Kurs (inkl. Unterlagen und Prüfung). |
Fördermöglichkeiten | Arbeitsagentur/Jobcenter: Bildungsgutschein (100% Kostenübernahme möglich); Arbeitgeber: Qualifizierungschancengesetz (staatl. geförderte Weiterbildung für Beschäftigte); Rentenversicherung/Berufsgenossenschaft: Förderung bei beruflicher Rehabilitation; weitere: Landesprogramme, BFD (für Ex-Soldaten), Arbeitgeberfinanzierung gegen Verpflichtung. |
Abschluss/Zertifikat | Trägerinternes Zertifikat „Pflegeservice-Assistent/in“. Meist inklusive Zertifikat als Betreuungskraft (§§ 43b, 53c SGB XI), Erste-Hilfe-Schein, Hygieneschulung und ggf. Bescheinigung Behandlungspflege-Basis. Kein staatlich geschützter Abschluss, aber branchenweit anerkannt. |
Einsatzbereiche | Altenheime, Pflegeheime, Seniorenresidenzen; ambulante Pflegedienste (Hauspflege); Krankenhäuser, Reha-Kliniken (Pflegehilfe auf Station); Tagespflege, Kurzzeitpflege; Behindertenhilfe (bei zusätzlichen Qualifikationen). |
Arbeitsmarkt | Sehr hohe Nachfrage bundesweit, viele offene Stellen. Pflegebranche wachsend und krisensicher – > sehr gute Jobchancen direkt nach Weiterbildung. |
Verdienst (brutto) | Ca. 2.000–2.500 € zum Einstieg (Vollzeit, je nach Region/Träger). Im Durchschnitt ~2.400–2.700 €; mit Erfahrung bis ~2.800 € oder mehr möglich. Stationäre Einrichtungen tendenziell höher (Tarif, Schichtzulagen) als ambulante Dienste. |
Weiterentwicklung | Möglichkeit, später die dreijährige Pflegeausbildung zu absolvieren (Aufstieg zur Fachkraft); oder spezialisierende Fortbildungen (Demenz, Palliativ, Wundversorgung etc.); insgesamt langfristig stabiles Berufsfeld mit Entwicklungschancen. |
(Stand der Informationen: aktuell, allgemeine Richtwerte – Abweichungen je nach Bundesland/Anbieter möglich.)
FAQ-Bereich
Zum Abschluss beantworten wir noch einige häufig gestellte Fragen rund um die Weiterbildung zum/zur Pflegeservice-Assistent*in:
Frage: Was genau macht ein Pflegeservice-Assistent und worin unterscheidet sich das von einer examinierten Pflegekraft?
Antwort: Ein Pflegeservice-Assistent übernimmt grundpflegerische und betreuende Aufgaben. Er hilft den Pflegebedürftigen z. B. beim Waschen, Anziehen, Essen und gestaltet ihren Alltag mit, während eine examinierte Pflegefachkraft darüber hinaus auch medizinische Behandlungspflege (Injektionen, Wundversorgung, Medikamentenmanagement) verantwortet. Der Pflegeservice-Assistent ist eine Unterstützungskraft, die unter Anleitung arbeitet. Man kann sich das so vorstellen: Die Pflegefachkraft plant und delegiert, während der Assistent viel der direkten Versorgung durchführt und meldet, was er beobachtet. Beide arbeiten Hand in Hand. Ohne Ausbildung dürfte man viele dieser Aufgaben nicht eigenständig übernehmen – durch die Weiterbildung lernt man das nötige Wissen und darf offiziell in diesem unterstützenden Rahmen tätig sein. Kurz gesagt: Die examinierte Kraft trägt die Hauptverantwortung, der Pflegeservice-Assistent entlastet und ergänzt sie durch qualifizierte Mithilfe.
Frage: Benötige ich Vorerfahrung in der Pflege, um diese Weiterbildung machen zu können?
Antwort: Nein, Vorerfahrung ist keine zwingende Voraussetzung. Die Weiterbildung ist explizit darauf ausgelegt, Quereinsteiger und Neulinge in die Pflege einzuführen. Alle wichtigen Kenntnisse werden von Grund auf vermittelt. Wenn du also bislang z. B. in einem ganz anderen Bereich gearbeitet hast oder noch gar keine Berufserfahrung hast, ist das kein Problem. Wichtig ist nur, dass du Interesse an Pflege hast und bereit bist, Neues zu lernen. Natürlich schadet es nicht, wenn du bereits z. B. einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hast oder vielleicht privat einen Angehörigen gepflegt hast – solche Erfahrungen können den Einstieg erleichtern. Aber die Mehrheit der Teilnehmer startet ohne praktische Pflegeerfahrung. Viele Bildungsträger empfehlen, vorab mal einen Tag in einer Pflegeeinrichtung zu hospitieren, damit du weißt, was dich erwartet. Aber offiziell vorausgesetzt wird das nicht überall. Du wirst während der Weiterbildung im Praktikum ja ohnehin Erfahrungen sammeln. Also: Trau dich ruhig, auch ohne Vorkenntnisse!
Frage: Ist der Abschluss staatlich anerkannt? Kann ich damit überall arbeiten?
Antwort: Der Abschluss “Pflegeservice-Assistent/in” ist in der Regel kein staatlich geregelter Ausbildungsberuf, sondern ein Zertifikatsabschluss eines Bildungsträgers. Trotzdem ist er in der Praxis anerkannt und geschätzt. Pflegeeinrichtungen wissen meist genau, welche Inhalte in solchen Weiterbildungen vermittelt werden, und stellen Absolventen gern ein. Vor allem das enthaltene Zertifikat als Betreuungskraft nach §43b, 53c SGB XI ist gesetzlich standardisiert und bundesweit einsetzbar. Das heißt, mit deiner Qualifikation kannst du dich bundesweit in Altenheimen, bei Pflegediensten, Krankenhäusern etc. bewerben, und deine Chancen stehen gut, dass man dich als qualifizierte Hilfskraft einstellt. Ein staatlich geschützter Titel wie “Gesundheits- und Krankenpflegehelfer” (den es in manchen Bundesländern gibt) ist es zwar nicht, aber die Unterschiede verschwimmen in der Praxis oft. Wichtig ist für Arbeitgeber: du hast Kenntnisse in Grundpflege, Hygiene, Dementenbetreuung etc. – und genau das bescheinigt dein Zertifikat. Einige Bildungsträger kooperieren auch mit bekannten Pflegeverbänden, was die Anerkennung zusätzlich untermauert. In Stellenausschreibungen wird oft “mit Pflegebasiskurs” oder “mit Qualifikation als Betreuungskraft” gesucht – das erfüllst du dann. Fazit: Ja, du kannst mit dem Abschluss so gut wie überall arbeiten, wo Pflegehilfskräfte gebraucht werden.
Frage: Wie läuft die Weiterbildung zeitlich ab? Ist sie in Vollzeit oder Teilzeit?
Antwort: Es gibt beide Varianten. Je nach Anbieter kannst du die Weiterbildung in Vollzeit absolvieren – dann verbringst du etwa 3 bis 4 Monate ganztägig im Unterricht bzw. Praktikum, meist Montag bis Freitag wie ein normaler Arbeitstag. Wenn du die Zeit hast und dich voll darauf konzentrieren willst, ist das der schnellste Weg. Viele Schulen bieten aber auch Teilzeit-Modelle an, um z. B. Eltern oder Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Teilzeit könnte bedeuten, dass du z. B. nur an 2–3 Tagen pro Woche tagsüber Unterricht hast, oder an einigen Abenden pro Woche, oder vielleicht an Wochenenden. Dadurch zieht sich der Kurs länger – oft 6, 9 oder sogar 12 Monate – aber du kannst nebenher anderen Verpflichtungen nachkommen. Im Praktikum musst du dann allerdings meist ein paar Wochen am Stück Vollzeit einplanen, denn Pflege lässt sich schwer “abends nebenbei” üben. Einige organisieren das Praktikum flexibel (z. B. man kann es in Teilzeit über einen längeren Zeitraum machen, wenn der Praktikumsbetrieb mitspielt). Generell kann man sagen: Berufsbegleitende Lösungen sind verfügbar. Am besten erkundigst du dich bei den Anbietern in deiner Region, welches Zeitmodell angeboten wird. In jedem Fall wird man frühzeitig über den genauen Stundenplan informiert, damit du planen kannst.
Frage: Was kostet die Weiterbildung und wer kann die Kosten übernehmen?
Antwort: Die Kosten liegen – grob geschätzt – bei etwa 1.500 bis 2.500 Euro. Das klingt erstmal nach viel, aber glücklicherweise gibt es Finanzierungshilfen. Wenn du arbeitssuchend oder von Arbeitslosigkeit bedroht bist, kannst du bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter einen Bildungsgutschein beantragen. Wird dieser bewilligt, übernimmt das Amt die kompletten Kosten (inklusive vielleicht Fahrtkosten). Solltest du bereits in einem Pflegeheim ungelernt arbeiten oder generell berufstätig sein, könntest du über deinen Arbeitgeber und das Qualifizierungschancengesetz eine Förderung bekommen – sprich deinen Chef oder die Personalabteilung mal darauf an, viele kennen diese Möglichkeit gar nicht. Bei beruflicher Rehabilitation (wenn du z. B. aus gesundheitlichen Gründen eine neue Laufbahn beginnen musst) zahlt oft die Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft. Zusätzlich haben manche Bundesländer eigene Programme oder es gibt die Bildungsprämie (für Geringverdiener unter bestimmten Voraussetzungen). Kurz: Kaum jemand muss selbst zahlen. Die meisten Teilnehmer bekommen irgendeine Unterstützung. Selbst wenn du keinen Anspruch auf Förderung hast und es privat finanzieren müsstest, lohnt es sich, beim Bildungsträger nach Ratenzahlung oder Zuschüssen zu fragen. Einige bieten z. B. an, dass man erst nach Abschluss zahlt und dann in kleinen Raten vom Gehalt zurückzahlt. Lass dich also beraten – finanzielle Gründe sollten dich nicht abhalten.
Frage: Welche Prüfungen gibt es am Ende der Weiterbildung?
Antwort: In der Regel schließt die Weiterbildung mit einer Prüfung ab, damit du dein Zertifikat erhältst. Die genaue Form hängt vom Anbieter ab. Oft gibt es eine mündliche Prüfung (z. B. ein Fachgespräch oder Präsentation, wo du zeigst, dass du die wichtigsten Themen begriffen hast). Manchmal werden auch schriftliche Tests oder Klausuren während oder am Ende des Kurses geschrieben – etwa ein Abschlusstest zu Pflegewissen, Hygiene etc. In vielen Kursen gehört auch eine praktische Prüfung dazu: z. B. du musst an einer Puppe oder in einer Simulation eine Pflegesituation durchführen (etwa Verbandswechsel oder jemanden waschen) und wirst dabei beobachtet und bewertet. Oder die Praxisnote wird anhand deines Praktikums bewertet (dein Praxisanleiter gibt Rückmeldung). Häufig ist es eine Kombination: schriftlich + mündlich, oder praktisch + mündlich. Das alles klingt vielleicht einschüchternd, aber keine Sorge: Du wirst während der Weiterbildung gut vorbereitet. Die Durchfallquote ist in solchen Weiterbildungen sehr gering, da die Dozenten dafür sorgen, dass du eigentlich bereit bist, bevor sie dich in die Prüfung schicken. Und falls doch mal etwas schiefgeht, gibt es meist Wiederholungsmöglichkeiten. Nach bestandener Prüfung bekommst du dann dein Zertifikat, oft feierlich überreicht. Damit bist du offiziell Pflegeservice-Assistent/in!
Frage: Wie sieht es mit dem Verdienst aus – verdiene ich nach der Weiterbildung mehr als vorher?
Antwort: Wenn du vorher branchenfremd warst oder arbeitslos, wirst du natürlich erst mal ein Gehalt als Pflegeassistent neu bekommen. Das liegt, wie oben erläutert, ungefähr bei 2.000 bis 2.500 € brutto am Anfang (regional unterschiedlich). Hattest du vorher einen Mindestlohn-Job, ist das wahrscheinlich ein bisschen mehr als zuvor; kommst du aus einem deutlich besser bezahlten Beruf, kann es auch weniger sein – hier muss man realistisch sagen, reich wird man in Pflegeassistenz nicht. Allerdings verbessert die Weiterbildung deine Einkommenssituation im Vergleich zu ungelernten Pflegehilfsjobs: Ohne Zertifikat hättest du in der Pflege meist nur den Pflegemindestlohn (derzeit gut 13 € pro Stunde, entspricht etwa 2.100 € brutto bei Vollzeit). Mit Qualifikation sind etwas höhere Einstufungen möglich, du hast Aufstiegschancen und nach ein paar Jahren kannst du durchaus bei 2.500–2.800 € brutto landen, was sich netto bemerkbar macht. Außerdem: Wenn du aus Interesse an der Pflege kommst, ist das Gehalt nur ein Aspekt – viele schätzen an dem Job andere Dinge wie die Dankbarkeit der Menschen. Dennoch ist es wichtig, seinen Lebensunterhalt gut bestreiten zu können, und das ist als Pflegeassistent in Vollzeit in der Regel gegeben. Viele Einrichtungen zahlen zudem Sonderleistungen wie Jahressonderzahlungen (Weihnachtsgeld), Schichtzulagen, oder bieten Zuschüsse (z. B. Betriebsrente, Ticket für ÖPNV). Unterm Strich wirst du also durch die Weiterbildung finanziell abgesichert sein, auch wenn die großen Sprünge vielleicht ausbleiben. Und denk dran: du hast die Option, dich weiter zu qualifizieren und dann auch mehr zu verdienen (eine examinierte Pflegefachkraft kommt leicht auf 3.000–3.500 € brutto oder mehr, falls das ein langfristiges Ziel für dich ist).
Frage: Wie kann ich mich für die Weiterbildung anmelden und worauf sollte ich bei der Wahl des Anbieters achten?
Antwort: Zunächst solltest du recherchieren, wo in deiner Region diese Weiterbildung angeboten wird. Häufig bieten sowohl öffentliche Bildungsträger (z. B. Berufsbildungswerke, VHS, Caritas/Diakonie-Schulungen) als auch private Akademien solche Kurse an. Achte darauf, dass der Kurs zertifiziert ist (Stichwort AZAV-Zulassung), damit Bildungsgutscheine anerkannt werden – das ist aber meistens der Fall. Wenn du einen passenden Anbieter gefunden hast, nimm Kontakt auf: Lass dich beraten, erkundige dich nach dem nächsten Starttermin, dem Ablauf, den Dozenten. Gute Anbieter laden zu einer Infoveranstaltung oder einem persönlichen Gespräch ein. Frage ruhig nach, wie das Praktikum organisiert wird (musst du dich selbst um eine Stelle kümmern oder stellt der Träger Kontakte her?), wie groß die Gruppe ist (zu große Gruppen sind ungünstig, 15–20 Teilnehmer sind okay, mehr als 25 sollten es nicht sein), und welche Zusatzqualifikationen genau enthalten sind. Auch Erfahrungsberichte anderer Teilnehmer (falls online Bewertungen existieren) können helfen. Sobald du dich entschieden hast, bekommst du vom Bildungsträger die Anmeldeunterlagen. Dort füllst du deine Daten aus und reichst ggf. geforderte Dokumente ein (Ausweis, Lebenslauf, Schulabschlusskopie etc.). Falls du einen Bildungsgutschein nutzen willst, musst du diesen dem Bildungsanbieter vorlegen – die rechnen dann direkt mit dem Amt ab. Wichtig: Warte mit der endgültigen Anmeldung nicht zu lang, die Kurse können voll werden. Andersherum: Melde dich aber auch nicht an, bevor die Finanzierung geklärt ist (nicht dass du nachher auf den Kosten sitzen bleibst). Idealerweise hast du also erst die Zusage der Förderung und meldest dich dann verbindlich an. Der Anbieter wird dich durch diesen Prozess leiten. Sobald alles erledigt ist, erhältst du eine Anmeldebestätigung und Info, wann und wo es losgeht, was du mitbringen musst (z. B. bequeme Kleidung für Praxisübungen, Schreibmaterial etc.). Dann kann’s losgehen auf dem Weg in deinen neuen Beruf!
Frage: Für wen lohnt sich die Weiterbildung besonders und gibt es auch Fälle, wo sie nicht geeignet ist?
Antwort: Besonders lohnend ist die Weiterbildung für Menschen, die gerne in der Pflege arbeiten möchten, aber keine Lust oder Möglichkeit haben, sofort eine mehrjährige Ausbildung zu machen. Wenn du z. B. Mitte 40 bist und aus einem anderen Beruf kommst, kannst du mit dieser Weiterbildung noch mal neu durchstarten, ohne drei Jahre Schule anhängen zu müssen – das lohnt sich in dem Fall sehr, weil du binnen weniger Monate auf dem Arbeitsmarkt gefragt bist. Auch wenn du aktuell keine Arbeit hast und dich neu orientieren möchtest, lohnt sie sich, weil die Jobchancen hinterher hoch sind (höher als in manch anderem Berufsfeld). Lohnend ist sie ebenfalls für diejenigen, die schon als ungelernte Pflegehelfer tätig sind – sie können mit dem Abschluss ihr Einkommen und ihre Stellung verbessern. Weniger geeignet ist die Weiterbildung, wenn jemand eigentlich ganz andere Karriereziele hat und nur aus Verlegenheit in die Pflege ginge. Auch wer körperlich absolut nicht zupackend arbeiten kann (z. B. mit schweren Hebeeinschränkungen) oder große Berührungsängste mit Krankheit hat, für den ist der Pflegebereich allgemein vielleicht nicht das Richtige. In solchen Fällen sollte man ehrlich zu sich sein. Es gibt aber auch innerhalb der Pflege leichtere Tätigkeiten (mehr Betreuung als Pflege), falls z. B. die körperliche Komponente ein Problem ist – dennoch, ein gewisses Maß muss man bewältigen. Insgesamt kann man sagen: Lohnend und geeignet ist die Weiterbildung für all jene, die mit Herz bei der Sache sind, einen sicheren Job suchen und bereit sind, dafür eine kompakte Schulung zu durchlaufen. Wer lediglich auf ein schnelles Gehalt aus ist oder dem das Wohl von alten und kranken Menschen gleichgültig ist, wird in diesem Feld nicht glücklich.
Diese ausführliche Übersicht soll dir einen klaren Eindruck davon vermitteln, was die Weiterbildung zum/zur Pflegeservice-Assistent*in beinhaltet und welche Chancen sie bietet. Wenn dich dieser Berufsweg anspricht, zögere nicht, weitere Informationen bei Bildungsträgern oder Beratungsstellen einzuholen. In der Pflege werden engagierte Hände gebraucht – vielleicht schlägst du mit dieser Weiterbildung ein neues Kapitel in deinem Berufsleben auf und findest eine sinnstiftende Aufgabe mit Zukunft! Viel Erfolg auf deinem Weg.